Work & Travel für Schweizer – Praktische Tipps zum Auslandsaufenthalt

Alexandra Vogt

Du träumst davon, fremde Länder zu entdecken und dabei gleichzeitig Geld zu verdienen? Dann hast du sicher schon mal von Work and Travel gehört. Als Schweizer stehst du allerdings vor besonderen Herausforderungen, da die Schweiz nur wenige Working Holiday Abkommen hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass du ganz auf den Auslandsaufenthalt verzichten musst. In diesem Artikel erfährst du, welche Work and Travel Visa es gibt, welche Alternativen für dich in Frage kommen und wie du mit Wise beim Auslandsaufenthalt bares Geld sparst.

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Wie funktioniert Work and Travel?

Das Konzept von Work and Travel, auch Working Holiday genannt, ist einfach: Du reist durch ein fremdes Land und nimmst unterwegs Gelegenheitsjobs an – zum Beispiel in der Gastronomie, auf Farmen oder im Tourismus. So finanzierst du dir nicht nur Unterkunft und Verpflegung, sondern sammelst auch wertvolle Erfahrungen fürs Leben.

Viele Länder unterstützen dieses Modell mit speziellen Working Holiday Visa. Diese Visa richten sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren (manchmal auch bis 35) und erlauben es dir, bis zu zwölf Monate im Land zu bleiben, zu reisen und zu arbeiten.

Allerdings gibt es einen Haken. Während deutsche und andere EU-Staatsbürger auf eine ganze Reihe von bilateralen Visa-Abkommen zurückgreifen können, hat die Schweizer Regierung bislang nur sehr wenige solche Vereinbarungen abgeschlossen – das bedeutet: Mit dem Schweizer Pass ist Work and Travel deutlich eingeschränkter.

Australien ist eine der wenigen Ausnahmen mit offiziellem Working Holiday Visum für Schweizer. Das Young Professionals Programm in Kanada existiert zwar auch, funktioniert aber nach anderen Regeln und ist streng limitiert, weshalb es nicht als klassisches Work and Travel gilt – ausserdem brauchst du bereits für den Antrag einen Arbeitsvertrag in Kanada.

Welche Alternativen zu Work and Travel gibt es für Schweizer?

Längere Auslandsaufenthalte ohne Working Holiday Visum sind teils über ein Touristenvisum oder ein Studentenvisum möglich – das ist jedoch meist mit mehr Aufwand, Einschränkungen und bürokratischen Hürden verbunden. Als Tourist darfst du keine bezahlte Arbeit annehmen und beim Studentenvisum gibt es in der Regel Obergrenzen dazu, wie viele Stunden du nebenbei arbeiten kannst. Verstösst du dagegen, kann das nicht nur zu Geldstrafen oder Abschiebung führen, sondern auch künftige Chancen auf andere Visa beeinflussen.

Da die Work and Travel Optionen für Schweizer begrenzt sind, musst du also kreativ werden. Verschiedene Programme ermöglichen es dir trotzdem, im Ausland zu leben, zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln. Der Nachteil: Geld bekommst du dafür meistens keins.

Hier sind die beliebtesten Work and Travel Alternativen:

1. Freiwilligenarbeit

Freiwilligenarbeit im Ausland ist eine beliebte Alternative zu Work and Travel, die in der Regel kein spezielles Arbeitsvisum erfordert. Trotzdem solltest du im Vorhinein immer die diesbezüglichen Regelungen des spezifischen Ziellandes überprüfen. Verschiedene Organisationen wie ICYE Schweiz vermitteln Einsätze in über 40 Ländern weltweit, wo du in sozialen Projekten, Umweltschutz oder Bildungseinrichtungen mithilfst.

Die Voraussetzungen für Freiwilligenarbeit sind in der Regel weniger streng als für Working Holidays, es gibt jedoch einen grossen Nachteil: Du verdienst – wie der Name schon sagt – kein Geld und musst bei vielen Organisationen sogar Programmkosten zahlen.

2. WWOOF

World Wide Opportunities on Organic Farms (WWOOF) ist eine gute, günstige Alternative dazu. Dieses Programm ermöglicht es dir, auf Bio-Bauernhöfen gegen Kost und Logis zu arbeiten – bezahlen musst du dafür in der Regel nur die Reisekosten und einen jährlichen Mitgliedsbeitrag, der je nach Zielland variiert.1

Du arbeitest auf der jeweiligen Farm und lernst dabei nachhaltige Landwirtschaft kennen. WWOOF eignet sich perfekt statt Work and Travel, da die Kosten gering sind und sogar für deine Verpflegung gesorgt ist. Beachte aber unbedingt die Visum-Bestimmungen des jeweiligen Landes.

3. Au Pair bzw. Demi Pair

Au Pair Work and Travel Programme kombinieren Kinderbetreuung mit kulturellem Austausch. Als Au Pair lebst du bei einer Gastfamilie, betreust deren Kinder und bekommst möglicherweise sogar Taschengeld plus freie Kost und Logis. Demi Pair kombiniert das mit Sprachkursen – auch hier gibt es viele Anbieter und Plattformen, die dir helfen, die passende Gastfamilie zu finden.

Die Programme dauern meist sechs bis zwölf Monate, du brauchst allerdings Erfahrung in der Kinderbetreuung und meist auch einen Führerschein. Die Visa werden meist durch spezialisierte Agenturen organisiert, was die Kosten für diese Work and Travel Alternative erhöht, aber die Organisation vereinfacht.

4. Auslandspraktikum

Praktika im Ausland sind besonders für Studenten und Berufseinsteiger interessant: Du sammelst erste Berufserfahrungen, während du die lokalen Gepflogenheiten kennenlernst. Viele Länder bieten spezielle Praktikumsvisa an, die mehrmonatige Aufenthalte ermöglichen. Die Bezahlung hängt natürlich davon ab, wie das Ganze organisiert ist. Organisationen wie AIESEC oder IES helfen bei der Vermittlung, es fallen dafür aber auch oft hohe Gebühren an. Der Vorteil vom Auslandspraktikum: Es kann sich unter Umständen positiv auf deine Karrierechancen auswirken.

5. Sprachschule

Sprachaufenthalte mit Studentenvisum ermöglichen ebenfalls längere Auslandsaufenthalte. Mit Unterricht und vielen Übungsmöglichkeiten im Alltag verbesserst du dabei deine Sprachkenntnisse, darfst in der Regel aber nebenbei kein Geld verdienen.

6. Auslandsstudium

Mit einem Auslandssemester oder sogar einem kompletten Studium ausserhalb der Schweiz kannst du für mehrere Monate oder Jahre im Ausland leben und dich dort wirklich integrieren. Als Student erhältst du ausserdem oft eine Arbeitserlaubnis für Nebenjobs. Programme wie Erasmus fördern Auslandsaufenthalte finanziell, sodass du nicht zu tief in die Tasche greifen musst, während du akademische Credits und internationale Erfahrungen sammelst.

7. Reisen und arbeiten in der EU

Nicht immer brauchst du ein Work and Travel Visum: Als Schweizer hast du durch bilaterale Abkommen nämlich einfachen Zugang zum Arbeitsmarkt in der EU. Du kannst in allen EU-Ländern legal arbeiten und brauchst nicht mal eine Arbeitsbewilligung, allerdings solltest du dich nach 90 Tagen bei der Ausländerbehörde melden. Diese Flexibilität macht die EU zur besten Alternative zu Work and Travel für Schweizer Bürger.

Vorsicht bei Work and Travel Alternativen

Bei all den spannenden Möglichkeiten rund um Work and Travel lohnt sich eines ganz besonders: gesundes Misstrauen. Nicht jeder Host oder jedes Programm ist seriös. Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen: Prüfe Bewertungen, lies Erfahrungsberichte, stelle viele Fragen und kläre alle Details. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das oft auch.

Work and Travel Arbeiter auf einer Farm

Was braucht man als Schweizer für Work and Travel?

Die genauen Voraussetzungen für Work and Travel variieren je nach Zielland und gewähltem Programm – für Working Holidays und Alternativen solltest du dich also immer über die Anforderungen des jeweiligen Landes informieren.

Grundsätzlich benötigst du in der Regel einen gültigen Pass sowie Dokumente und Nachweise, die bestätigen, dass du dich für die Arbeit im Zielland eignest und ausreichend finanzielle Mittel hast. Informiere dich immer frühzeitig über die spezifischen Visum-Bestimmungen, da Bearbeitungszeiten manchmal mehrere Monate betragen können und die Anzahl der verfügbaren Visa begrenzt sein kann.

Finanzielle Rücklagen sind besonders wichtig, da du vielleicht nicht sofort einen Job findest oder bei Work and Travel Alternativen meist keine Bezahlung erhältst. Die meisten Länder verlangen einen Nachweis über ausreichende Geldmittel für die Beantragung deines Visums. Eine umfassende Auslandskrankenversicherung ist ebenfalls obligatorisch und wird auch bei Work and Travel Alternativen als Voraussetzung verlangt.

Beim Working Holiday in Australien sehen die Voraussetzungen für das Visum zum Beispiel so aus:¹

  • Alter 18 bis 30
  • Schweizer Pass und Bewerbungsformular
  • Finanzielle Mittel: 5.000 AUD + Flugtickets
  • Bildungsnachweis (2 Jahre Studium oder Abschluss)
  • Zertifikat über ausreichende Englischkenntnisse
  • Gesundheitszeugnis und polizeilicher Nachweis

Mit welchen Kosten muss man als Schweizer für Work and Travel rechnen?

Die Kosten für Work and Travel setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen und können schnell mehrere tausend Franken erreichen.

  • Gebühren fürs Visum: Das australische Working Holiday Visa kostet etwa 670 AUD (circa 350 CHF, Wechselkurs vom 02.07.2025)
  • Kosten für Flugtickets
  • Verpflegung und Unterkunft, falls vom Arbeitgeber nicht gestellt
  • Auslandskrankenversicherung

Ein wichtiger Aspekt, den du nicht vergessen solltest, ist der Lohnunterschied: Löhne in der Schweiz sind oft höher als in typischen Work and Travel Destinationen. Daher kannst du als Alternative erwägen, erst für eine Weile in der Schweiz zu arbeiten und dann mit dem angesparten Kapital zu reisen. So bist du finanziell unabhängiger und nicht auf Jobs während der Reise angewiesen.

Wie findet man Jobs für Work and Travel?

Wo und wie du Arbeit findest, hängt stark davon ab, wohin du reist – und was du mitbringst. In Ländern wie Australien oder Kanada gibt es zahlreiche Online Plattformen, die sich auf Jobs für Backpacker spezialisieren. Dort findest du alles von Farmarbeit über Gastrojobs bis hin zu Aushilfsstellen im Einzelhandel.

Wenn du es unkompliziert magst, kannst du auch mit einer Organisation reisen, die dir bei der Jobsuche hilft. Diese Services sind allerdings nicht günstig und lohnen sich nur, wenn du Zeit sparen willst oder Unterstützung brauchst. Freiwilligenarbeit mit Organisationen wie WWOOF kann ein günstiger Kompromiss sein.

Viele Reisende finden ihre Jobs aber ganz spontan – direkt vor Ort. In Hostels gibt es nicht selten Aushänge mit aktuellen Angeboten und auch über Gespräche mit anderen ergeben sich viele Chancen. Wichtig ist: Sei offen, flexibel und halte einen englischen Lebenslauf bereit – so klappt es in der Regel am schnellsten mit dem ersten Job.

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Fazit zu Work and Travel für Schweizer

Work and Travel für Schweizer erfordert etwas mehr Kreativität als für Deutsche und andere EU-Bürger. Australien ist momentan die einzige klassische Option, aber Alternativen wie Au Pair, Freiwilligenarbeit, WWOOF oder EU-Jobs ermöglichen dir ähnliche Optionen für längere Auslandsaufenthalte. Wichtig ist eine gründliche Planung deiner Finanzen und das Beachten aller Visum-Bestimmungen – dann steht deinem Auslandsabenteuer nichts im Wege.

FAQ:

Was ist das Höchstalter für Work and Travel?

Die meisten Working Holiday Visa haben Altersgrenzen bis maximal 30 oder 35 Jahre. Für Alternativen wie Freiwilligenarbeit oder Au Pair gibt es aber in der Regel keine festen Altersgrenzen.

Was sind die beliebtesten Länder für Work and Travel?

Australien ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Backpacker, sondern bietet Schweizern derzeit als einziges Land ein klassisches Working Holiday Visum. Aber auch EU-Länder sind aufgrund der Personenfreizügigkeit attraktive Standorte für Langzeitaufenthalte oder Reisen mit Gelegenheitsjobs.

Wie lange kann man Work and Travel maximal machen?

Working Holiday Visa gelten meist für ein Jahr, mit möglicher Verlängerung. Bei anderen Programmen wie Au Pair, Freiwilligenarbeit oder Sprachschulen variiert die Dauer zwischen wenigen Monaten und einem Jahr.

Wie findet man eine Unterkunft für Work and Travel?

Hostels sind die klassische erste Anlaufstelle für Work and Travel-Neuankömmlinge. Für längere Aufenthalte empfehlen sich WG-Zimmer über Facebook-Gruppen oder Plattformen. Viele Work and Travel Jobs bieten aber auch eine Unterkunft an, besonders in ländlichen Gebieten – dann kannst du dir diesen Kostenpunkt meist sparen.

Quellen (Stand: Juli 2025)

¹ WWOOF – Kosten für Mitgliedschaft


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